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Daniel Breuss

EMI fällt im September auf 25-Monatstief bei deutlichstem Rückgang der Exportaufträge seit über fün


daniel.breuss@kauf-stark.at

Das Wachstum in der deutschen Industrie verlangsamte sich im September erneut, was vor allem am deutlichsten Rückgang der Neuaufträge aus dem Ausland seit über fünf Jahren lag, wie die jüngsten Umfrageergebnisse von IHS

Markit zeigen. Bei der Produktionssteigerungsrate wurde das geringste Plus seit April 2016 verzeichnet. Zu allem Überfluss trübten sich auch die Geschäftsaussichten merklich ein, und zwar auf den niedrigsten Wert seit über drei Jahren.

Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufs-managerindex schwächte sich abermals ab und sackte mit 53,7 Punkten im September sogar auf ein 25-Monatstief nach 55,9 im August. Zurückzuführen ist der niedrigere Hauptindex auf langsamere Wachstumsraten bei Produktion, Neuaufträgen und Beschäftigung sowie einer leichten Verkürzung der Lieferzeiten bei den Zulieferern. Einzig die Vormateriallager stachen positiv hervor und kehrten nach dem minimalen Minus im Vormonat in die Wachstumszone zurück.

Im letzten Monat des dritten Quartals verbuchten die Industrieunternehmen nur noch minimale Zuwächse bei den Neuaufträgen. Tatsächlich fiel das Plus auf den niedrigsten Stand in der fast vierjährigen Wachstumsphase des Indexes. Vor allem der deutliche Rückgang im Export wirkte sich hier negativ aus. Erstmals seit mehr als drei Jahren schlug bei Ordern aus dem Ausland ein Minus zu Buche, das zudem so stark ausfiel wie seit Juni 2013 nicht mehr. Beim Blick auf die Teilbereiche der Industrie wird klar, dass sich die nachlassende

Nachfrage vor allem auf den Investitionsgüterbereich konzentrierte. Während hier im August noch ordentliche Zuwächse verzeichnet wurden, schrumpften nun sowohl die Exportaufträge als auch der Ordereingang insgesamt.

Die Produktionssteigerungsrate fiel zwar erneut höher aus als die Neuaufträge, allerdings verlangsamte sich hier das Tempo auf den niedrigsten Wert seit fast zweieinhalb Jahren. Auch der Jobaufbau büßte gegenüber August etwas an Schwung ein. Im historischen Kontext betrachtet, blieb das Wachstum

aber immer noch solide.

Eine Folge des anhaltend starken Beschäftigungsaufbaus bei aktuell nahezu stagnierendem Auftragseingang war der erstmalige Rückgang des Auftragsbestands in der Branche seit über dreieinhalb Jahren.

Des Weiteren signalisierten die jüngsten Umfrageergebnisse einen deutlichen Abfall an Optimismus bezüglich zukünftigen Wachstums. Die Unternehmen blicken zwar weiterhin grundsätzlich positiv auf die kommenden zwölf Monate,

allerdings fiel der Grad an Zuversicht auf den tiefsten Stand seit Mai 2015. Vor allem die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Brexit-Verhandlungen sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China bereiteten vielen Umfrageteilnehmern Kopfzerbrechen.

Unterdessen schwächte sich die Inflation der Einkaufspreise zum vierten Mal in Folge ab, auf den nun niedrigsten Wert seit einem Jahr. Nichtsdestotrotz bleiben die Kosten hoch und einige Umfragteilnehmer wiesen besonders auf den Preisanstieg für Energie, Stahl und Metallprodukte hin. Entsprechend erhöhten viele Hersteller die Verkaufspreise. Der dazugehörige Index blieb zwar nahezu unverändert gegenüber August, aber immer noch auf hohem Niveau.

Auch im September arbeiteten viele Zulieferer an ihrer Kapazitätsgrenze. Allerdings fiel die jüngste Verlängerung der Lieferzeiten so gering aus wie seit März 2017 nicht mehr.

Quelle:www.bme.de

 

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